Reisezeit: Mitte September 2020
Reise als Paar mit einem Mietwagen
Anreise von der Schweiz nach Apulien
Wir haben uns für die Anreise via Flugzeug entschieden, da man für eine Anreise mit dem Auto rund 13 Stunden einrechnen müsste. Die Swiss fliegt täglich von Zürich nach Brindisi zu erschwinglichen Preisen von 150 CHF. In Brindisi am Flughafen haben wir uns bei Goldcar einen kleinen Fiat Panda gemietet, zum Preis von 360 CHF für 12 Tage. Ein kleiner Minibus wartete vor der Ankunftshalle auf uns und brachte uns innert wenigen Minuten zu unserem Mietauto. Die Rundreise durch Apulien konnte somit starten.
Von Brindisi nach Torre dell’Orso
Unsere erste Etappe führte uns vom Flughafen Brindisi nach Torre dell’Orso, einem kleinen Küstenstädtchen im Südosten von Apulien, eine gute Stunde von Brindisi entfernt.
Übernachten in Torre dell’Orso
Für 3 Nächte haben wir uns ein einfaches Zimmer im Hotel Belvedere Salento gebucht. Die Lage ist perfekt, direkt am Meer und umgeben von diversen Restaurants und Bars. Vor dem Hotel ragt der Torre dell‘Orso höchst persönlich empor und wird nachts romantisch beleuchtet von pastellfarbenen Scheinwerfern. Das Highlight des Hotels ist der Rooftop Pool, welcher eine fantastische Aussicht bietet und sowohl zu früh morgendlichem Schwimmen bei Sonnenaufgang einlädt, als auch zum Geniessen des Sonnenuntergangs auf den diversen Liegen, Hängematten und Daybeds.
Essen in Torre dell‘Orso
In Torre dell‘Orso gibt es eine Reihe von fantastischen Restaurants. Ganz besonders empfehlen kann ich das „Modo Bar & Kitchen“ an der Piazza Salva D‘Acquisto. Der begrünte Aussenbereich lässt Bali-Feelings aufkommen und lädt sowohl zum Apéro ein, als auch zum Nachtessen. Bekannt ist das Modo für seine Austern, die Pulpo (Tintenfisch) Burger mit Burrata sowie seine zweiseitige Gin-Karte. Wenn dein Herz für Gin schlägt, das Modo wird dich nicht enttäuschen.
Wer lieber klassische italienische Küche und gute Pizza mag, der wird in der Pizzeria Dietro d‘Angelo an der Via Lenin fündig.
Ein kleiner Geheimtipp für einen feuchtfröhlichen Apéro: Die Bar La Torre, gleich an der Ecke Matteotti, gegenüber der bekannten Confiserie Dentoni. Wenn man an der Bar vorbei geht, laden die roten Plastikstühle zwar eher nicht zum Verweilen ein, aber der Besuch ist es Wert. Ein Glas Prosecco oder ein Aperol Spritz kosten lediglich 2.50Euro und da die Bar in einen kleinen Supermarkt integriert ist, kann man sich an der Fleischtheke sein ganz individuelles Fleischplättchen zusammenstellen lassen. Weiterer Pluspunkt: Best spot for peoplewatching. Die Bar liegt an einer gut frequentierten Strasse, langweilig wird einem bei diesem Apéro garantiert nicht.
Weitere gute Restaurants in Torre dell‘Orso:
Soulfood: unschlagbare Lage und tolles Ambiente direkt am Meer. Viele Parkplätze, auch für grosse Autos, Vans und Wohnmobile geeignet
Mercato del Pesce: Seafood in allen erdenklichen Varianten. Von Seeigel, über Hummer bis zu Thunfisch Tatar. Ausserdem möglich: Meeresfrüchte-Degustationen.
Ausflüge von Torre dell‘Orso
Grotte della Poesia
Von unserem Hotel sind wir am ersten Tag der felsigen Küste entlang in Richtung Roca los marschiert. Obwohl einige Küsten-Abschnitte aufgrund von Unterspülungen nicht mehr zugänglich sind, lohnt sich diese Route allemal und das Panoroma ist eindrücklich. Ein kleiner Trampelpfad führt vorbei an türkisblauem Meer und steilen Klippen. Nach rund 20min Fussmarsch erreicht man die ersten Ruinen der Roca Vecchia, eine befestigte Siedlung aus der Zeit vor Christus. Die archäologisch bedeutende Fundstelle erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 3 Hektaren
Inmitten der Ruinen liegt das wahre Highlight dieses Ausflugs. Die Grotte della Poesia. Einer der schönsten Naturpools der Welt. Ein ca. 15m auf 30m grosses Loch, gefüllt mit klarstem türkisblauen Meerwasser, zugänglich entweder über einen mutigen Sprung aus 5 Metern oder eine felsige Treppe. Die Grotte hat einen direkten unterirdischen Zugang zum Meer, wodurch sie ständig mit frischem Wasser gespiesen wird. Es empfiehlt sich die Grotte früh morgens oder spät abends zu besichtigen, da sie tagsüber sehr stark frequentiert ist und auch ein beliebtes Ziel ist für Reisegruppen aller Art.
Ausflug nach Lecce
Von Otranto ist man mit dem Auto in rund 30 Minuten in Lecce. Die grösste Stadt im Süden Apuliens bietet sehr vielfältige Möglichkeiten. Wer historisch interessiert ist, findet hier zum Beispiel ein altes Amphitheater bei der Piazza Sant‘Oronza sowie ein weiteres römisches Theater inklusive Museum an der Via del Teatro Romano. Aber auch shoppingbegeisterte kommen in Lecce auf ihre Kosten. An der autofreien Bummelgasse Via Salvatore Trinchese reihen sich Läden wie Zara, Oysho, Tezenis und Calzedonia aneinander.
Essen in Lecce
Rund um den Park vor der Kirche Chiesa di Santa Chiara gibt es mehrere tolle Restaraunts. Wir waren im Alibi und genossen beste Pulpo Bruschetta und einen Salat, welcher mit so viel Bresoala überdeckt war, dass man vor lauter Fleisch das Grün nicht mehr sah. Aber hey, Apulien ist nichts für Vegetarier. Dies sei an dieser Stelle einmal festgehalten.
Parkieren in Lecce
Parkmöglichkeiten gibt es diverse. Wir haben direkt bei der Piazza Mazzini parkiert. Sie ist umsäumt ist von mehreren Parkplätzen. Kostenpunkt: 3-4Euro pro Tag.
Mit dem Fahrrad von Torre dell‘Orso nach Otranto
Am zweiten Tag haben wir uns Fahrräder gemietet bei einem freundlichen deutsch sprechenden Italiener mit Vergangenheit in der Schweiz. Für 12 Euro pro Tag haben wir relativ neue, wenn auch nicht sehr hochwertige (Rockrider von Decathlon) Bikes erhalten. Für die rund einstündige Fahrt nach Otranto jedoch völlig ausreichend. Über die Offline-Karten-App „maps.me“ haben wir die Strecke eingegeben, anstatt die Route mit Fahrrad jedoch die Wanderroute gewählt, da wir nicht auf direktem Weg über die Hauptstrasse nach Otranto fahren wollten. Die Entscheidung hat sich zu 90% als richtig herausgestellt. Die grösste Teil der Route führt durch Wälder, oft auch etwas unwegsam und holprig. Mit normalem Citybike also eher nicht zu empfehlen, mit Mountainbike aber gut zu meistern. Ein kleiner Abschnitt führt dann auch dem wunderschönen Strand Baia dei Turchi entlang, wo wir das Fahrrad kurz schieben mussten. Eine erfrischende Abkühlung im türkisblauen Meer entschädigt jedoch für die kleinen Strapazen. Auf dem Rückweg sind wir dann der Hauptstrasse entlang, mit Ausnahme einer kurzen Strecke, wo eine offizielle Bike Strecke, die Pista 13, ausgeschildert war.
Bike mieten in Torre dell‘Orso
Der kleine Laden liegt an der Via Lenin und bietet auch die Vermietung von Scootern, Citybikes, Motorrädern, Autos und Shuttlebus Fahrten an.
Otranto - die weisse Burgenstadt
In Otranto angekommen haben wir uns zuerst einmal einen kühlen Drink im Maestrale gegönnt. Die gemütliche Bar liegt auf einem Pier im Hafen und bietet sowohl eine gute Aussicht auf die imposanten Mauern der Stadt, als auch aufs Meer. Anschliessend sind wir in die niedliche kleine Altstadt abgetaucht. Durch enge Gässchen schlängelt man sich vorbei an kleinen Boutiquen und Marktständen. An jeder Ecke gibt es etwas zu Essen oder zu Trinken. Am Ende der Via Immacolata reiht sich ein Restaurant ans nächste.
Restaurant Empfehlungen für Otranto:
Blu Bar Bistrot - bekannt für seine riesigen Antipasti-Platten
Agli Angeli Ribello - Must try: Linguine ai frutti di Mare
SoFish - Best lobster roll in the world!
Von Torre dell‘Orso nach Santa Maria di Leuca
Am Tag 3 geht es weiter von Torre dell‘Orso nach Santa Maria di Leuca. Die Fahrt dauert ca. 1h 15min. Im Städtchen angekommen merken wir sogleich, dass wir es hier lieben werden. Die Promenade ist gesäumt von riesigen Palmen und Lichterketten und der Stadtstrand ist klein und niedlich. Die felsige Küste ist gut erschlossen mit diversen Lidos aus Holzterassen. Ein aktiver Leuchtturm weist den Schiffen in der Nacht den Weg und sorgt für das gewisse etwas in der kleinen Hafenstadt. Ein riesiger trockengelegter Wasserfall, das Ende eines Äquadukts mit dem Namen Cascata monumentale, entzückt in der Nacht durch seine opulente Beleuchtung in den Landesfarben Italiens. Über hundert Treppenstufen gilt es zu erklimmen, aber die Aussicht über die Stadt ist es allemal wert.
Übernachten in Santa Maria di Leuca
Für die Übernachtung in Leuca haben wir das Hotel Terminal gewählt. Es gehört zur Caroli Hotelgruppe und befindet sich direkt an der Promenade. Obwohl wir nicht explizit ein Zimmer mit Meerblick gebucht haben, sind wir schlussendlich in einem davon gelandet. Der Ausblick ist unbeschreiblich schön und man neigt dazu, länger im Zimmer zu verweilen als nötig. Der riesige Pool hinter dem Hotel sah sehr gepflegt aus, leere Liegestühle so weit das Auge reicht. Wenn man Ruhe sucht, hier findet man sie.
Gleich vor dem Hotel befindet sich eine kleine Strassenunterführung, welche zum hoteleigenen Privatstrand führt. 22 mint-weisse Sonneschirme mit Liegestühlen machen den Aufenthalt äusserst angenehm.
Essen in Santa Maria di Leuca
Die Promenade von Santa Maria di Leuca bietet eine Vielzahl von Verpflegungsmöglichkeiten. Ein Restaurant reiht sich ans nächste.
Empfehlungen:
Lido Azzurro Leuca - Der Fang des Tages wartet gut gekühlt in der Vitrine darauf, ausgewählt zu werden. Hummer, Red Snapper, Makrele, Garnelen and many more.
Samarinda Fine Beach - Spezialität des Hauses: Carpaccio di Gamberi e Kiwi und viele weitere kreative Kreationen. Eignet sich auch hervorragend, um den ganzen Tag dort zu verbringen. Schönes Lido mit direktem Meerzugang.
Beach Clubs in Apulien
Der schönste Beach Club in Apulien ist meiner Meinung nach der Blanc Luxury Beach Club in Santa Maria die Leuca. Er ist für mich der Inbegriff eines perfekten Beach Clubs. Bequeme Doppel-Daybeds mit weissen Vorhängen, drei kleine Stege direkt ins Meer, gute Musik, kühle Drinks und leckeres Essen. Ein waterfront Daybed kostet in der Nebensaison 40 Euro, in der Hauptsaison 70 Euro. Einziger Wermutstropfen zum perfekten Ambiente: der Service lässt zu wünschen übrig. Man könnte ohne Probleme den ganzen Tag nichts konsumieren. Es kam nicht ein einziges Mal jemand vorbei, um zu fragen, ob wir etwas bestellen möchten. Wenn man die Bestellungen an der Bar aufgibt, helfen sie einem aber den Weinkühler nach vorne zu tragen. Immerhin.
Weitere Beach Clubs:
G Beach Gallipoli - Das Lido befindet sich am Ende des Baia Verde südlich von Gallipoli. Es wurde auf weissen Holzterassen errichtet und hat drei Meerzugänge. Für einen Sonnenschirm und zwei Liegen bezahlt man 45 Euro. Daybeds gibt es keine. Öffnet bereits um 9:00 Uhr morgens. Tägliche DJ Sets ab 17:30 Uhr. www.gbeach.it
Boot mieten in Apulien
In Apulien gibt es fast in jedem grösseren Städtchen einen Hafen und eine oder mehrere Bootsvermietungen. Wir haben uns für Piccola Nautica in Santa Maria di Leuca entschieden. Sie bieten drei verschiedene Boote zwischen 40 und 120 PS an, welche mit oder ohne Bootführerschein gefahren werden können. Wir haben uns für das Modell „Lady“ entschieden, welches ohne Führerschein gefahren werden kann. Damit sind wir dann zuerst die Ostküste entlang gefahren, um die Grotten Terrarico, Purraru, Vedusella, Soffio und Le Sciancagghie zu besichtigen. Aufgrund des eher starken Wellengangs sind wir anschliessend wieder Richtung Westküste gefahren. Hier sind die Gewässer ruhiger und es lohnt sich vor der Grotte delle Tre Porte zu ankern, um die Grotte schwimmend zu erkunden. Die restliche Zeit haben wir in der schönen Bucht vor Marina di Felloniche verbracht.
Kosten für etwas mehr als 3 Stunden Fahrzeit: 90 Euro. Gebucht haben wir das Boot direkt beim Piccola Nautica Büro an der Via Doppia Croce, am selben Tag. In der Hauptsaison lohnt sich eine frühzeitige Reservation am Vortag.
Von Santa Maria di Leuca nach Pescoluse (Maldive del Salento)
Im Südwesten von Apulien, zwischen Santa Maria di Leuca und Gallipoli, liegt das Dörfchen Pescoluse. Der Strand des Örtchens, der Spiaggia di Pescoluse, ist unter dem Spitznamen Maldive del Salento bekannt. Der kilometerlange weisse Sandstrand ist der ganze Stolz des Südens und wird deshalb gerne mit den Malediven verglichen. Mag sein, dass dieser Vergleich früher angemessen war, heute ist leider nichts mehr viel davon übrig. Ein Lido reiht sich ans nächste, Liegestühle und Sonnenschirme soweit das Auge reicht und unzählige Einheimische, Touristen, Strandverkäufer und Wassersportangebote.
Eine kleine Ruhe-Oase inmitten des ganzen Trubels ist das Cinque Vele Beach Resort. Es besteht aus drei Strandabschnitten, welche eingeteilt sind in einen Family Bereich mit Kindern, einen kinderfreien Relaxbereich mit extra breiten Liegestühlen, sowie eine VIP Area mit luxuriösen Strand-Pavillons.
Die Preise variieren je nach Wochentag, Saison und Strandreihe. Ca. 60 Euro in der Relax-Area, ca. 300 Euro in der VIP Area. Über die Website kann man sich seinen Liegeplatz bequem online aussuchen und buchen.
www.lecinquevele.com
Von Pescoluse nach Gallipoli
Ein absolutes Muss auf jeder Apulien Reise ist die Hafenstadt Gallipoli. Bekannt für die komplett von Wasser umgebene Altstadt, kulinarische Höhepunkte und das pulsierende Nachtleben. Ein besonderes Bijou ist der Altstadt-Strand Spiagga della Purità. Wenige Besucher, keine Liegestühle und Sonnenschirme und das klarste türkisblaue Wasser überhaupt.
Essen und Trinken in der Altstadt von Gallipoli
Gleich oberhalb des Spiagga della Purità befindet sich das Café del Mar auf einer vorgelagerten Plattform der Stadtmauer. Hier lässt es sich dank der fantastischen Aussicht länger verweilen. Wir starten mit Cappuccino und Shakerato con Baileys, gefolgt von Prosecco und Aperol Spritz, welche grosszügig mit Chips, Oliven und Taralli serviert werden.
Eine besonders schöne Location zum Nachtessen ist das Ristorante Terrazza sul Mare des Hotels Il Bastione an der Riviera Nazario Sauro 28. Es ist eingebettet in eine Terrasse leicht unterhalb der Stadtmauer und bietet vor allem Seafood-Gerichte an.
Fischmarkt in Gallipoli
Wer die Altstadt von Gallipoli besucht, der kommt am Fischmarkt nicht vorbei. Jeden Morgen preisen die Fischer hier ihre frischen Fänge lautstark an. Abends laden diverse Restaurants rund um den Fischmarkt zu einem Seafood-Apéro der Extraklasse ein. Aus Körben und Vitrinen kann man sich seine Apéro-Platte zusammenstellen lassen. Seeigel, Calamari, Langusten, Austern, Muscheln und vieles mehr kann hier fangfrisch degustiert werden, selbstverständlich immer kombiniert mit einem guten Glas Wein. Zu empfehlen ist die Pescheria La Lampara, welche ein weiteres Restaurant im Innern der Altstadt betreiben.
La Lampara Pescheria, am Fischmarkt beim Eingang zur Altstadt. Täglich 7:30-24:00 Uhr
La Lampara Fish Lab Restaurant, Via Incrociata 10/12, Lunch 11:00-16:00 Uhr, Dinner 19:00-24:00 Uhr
Übernachten in Gallipoli
Da wir mit dem Mietwagen unterwegs waren, haben wir uns für eine Unterkunft ausserhalb der begrenzt befahrbaren Altstadt entschieden. In der Residenz Spuma di Mare hatten wir ein wunderschönes Zimmer im 4.Stock mit Meerblick und grosszügiger Terasse. Ein unvergesslich schönes Erwachen jeden Morgen. Zu Fuss zur Altstadt sind es etwa 20 Minuten. Wem das zu weit ist, der kann sich bei Blurent um die Ecke ein Citybike mieten oder über das Residenz-Office ein Tuktuk bestellen lassen.
Residence Spuma di Mare. Superior Room, ab 70Euro pro Nacht.
www.spumadimare.com
Von Gallipoli nach Ostuni
Von Gallipoli geht unsere Reise weiter nach Ostuni, der weissen Stadt im Nordosten Apuliens. Die Fahrt dauert rund 1h 20min. Majestätisch erbaut auf einem Hügel, ist die Città Bianca schon von weitem sichtbar. Parkiert wird ausserhalb der Altstadt, Parkplätze stehen dafür extra zur Verfügung. Danach gehts zu Fuss die steilen Treppen hoch zum historischen Kern der Stadt. Hier gönnt man sich einen Kaffee oder ein Gelati und macht sich dann auf, den Rest der Stadt durch die schmalen Gässchen zu erkunden. Dazwischen sieht man von weitem immer wieder das Meer.
Von Ostuni nach Polignano a Mare
Die letzten 4 Tage unserer Reise verbringen wir im Küstenort Polignano a Mare, oder genauer gesagt, im Vorort San Vito. Hier quartieren wir uns in die schöne Apartmentanlage des Hotels Cala Ponte ein. Ein überdimensional grosser Pool lädt zum Verweilen ein.
Cala Ponte Hotel, ab 70Euro pro Nacht www.calapontehotel.com
Essen in Polignano a Mare
Die meisten Restaurants in Polignano a Mare befinden sich an der Via Roma und im Centro Storico Polignano rund um die Piazza F. Miani Perotti.
Unsere Favourites:
Il Grottino, Via Roma. Hier haben wir den besten Service in ganz Apulien erlebt. Nirgends wurden wir so gut, schnell und aufmerksam bedient. Obwohl das Angebot des Restaurants sehr breit ist, und von Meeresgetieren, über Pasta bis zu Pizza reicht, hat keiner der Gänge enttäuscht. Zur Vorspeise gab es eine 1A Crudo Mare (raw seafood) Platte mit Austern, Langusten, Crevetten, Muscheln und Calamari zu einem fairen Preis von 20Euro. Als Primi Piatti Orichiette Bolognese, als Secondi gegrillter Octopus mit hausgemachten Pommes und zum Dessert leckeres Tiramisu und Panna Cotta.
Antiche Mura, Via Roma. Für Freunde des frischen Fischfangs. Ein Aquarium und die „Catch of the day“-Platte stehen beim Eingang bereit und warten darauf, dass der Gast sein Nachtessen aussucht. Das Restaurant ist sehr gut ausgebucht, reservieren lohnt sich.
Rennrad/Rennvelo mieten in Apulien
Wir haben ziemlich schnell festgestellt, dass es nicht ganz einfach ist, in Apulien ein Rennrad zu mieten. Bikes, E-Bikes und Scooter gibt es an jeder Ecke. Klassische Roadbikes jedoch nirgends. Schlussendlich wurden wir dann aber doch fündig, in Polignano a Mare. Dort vermietet die Agentur Southern Visions Travel Rennräder unter dem Namen Puglia Cycling. Die Fahrräder können online reserviert werden, wir sind jedoch persönlich vorbeigegangen, weil das Buchungssystem nicht wirklich funktioniert hat. Eine freundliche Dame hat unsere Kontaktdaten aufgenommen und versprochen, dass sich jemand telefonisch bei uns melden wird. Das passierte dann auch tatsächlich ein paar Stunden später. Via Telefon und Email konnten wir sämtliche Angaben zu Körpergrösse, Art von Pedalen und sonstige Mietartikel wie Helme angeben.
Am nächsten Tag konnten wir die beiden Rennräder abholen. Wir haben ein relativ neues Scott Addict sowie ein etwas älteres Bianchi erhalten. In gutem Zustand. Plus einen Scott Helm. Dies alles zu einem Preis von 170Euro für 2 Tage. Wobei der Abholtag (Abholzeit um 13:00 Uhr) nicht dazu gezählt wurde, womit es faktische 3 Tage waren.
Von Polignano a Mare nach Alberobello mit dem Rennrad
Wir sind morgens um 10:00 Uhr losgefahren in Richtung Alberobello. Über Land nach Castellana Grotte, bis nach Alberobello. Die meisten Strassen sind in schlechtem Zustand und man muss sich konzentrieren, dass man keine Schlaglöcher erwischt. Wir haben zum Glück einen Weg gefunden, der nicht permanent der Hauptstrasse entlang verlief, trotzdem waren einige solcher Abschnitte nicht zu vermeiden. Die Strecke hat aber trotzdem Spass gemacht und nach rund 30km und einer Zeit von 1h 50min sind wir in Alberobello angekommen. Nachdem wir die Stadt besichtigt haben, sind wir via Monopoli zurück nach Polignano a Mare gefahren. Insgesamt brauchten wir 3h 12min für die 64 Kilometer und haben dabei 676 Höhemeter überwunden und eine tolle Abfahrt vom Monte San Nicola genossen. Die Route würde ich wieder genau so wählen. Es gilt zu erwähnen, dass dies meine allerste Tour mit einem Rennrad war (durchschnittliche Geschwindigkeit von 20km/h). Geübte Fahrer werden die Strecke also in deutlich weniger Zeit absolvieren.
Die Trulli Häuser von Alberobello
Alberobello präsentiert sich wie ein niedliches weiss-graues Zwergendorf mit seinen weltbekannten Trulli-Häusern. Ich finde es wirklich sehenswert, weil der Anblick doch sehr aussergewöhnlich ist. Trotzdem hat man sich nach einem kurzen Spaziergang durch das Städtchen relativ schnell satt gesehen. Ein ideales Zwischenhalt-Ziel für einen kurzen Ausflug also.
Interessanterweise haben wir beim Restaurant-Besuch in Alberobello zum ersten Mal während unserer Apulien-Reise spürbar Touristenpreise bezahlt. Für eine Cola und einen Icetea haben wir 5.80Euro bezahlt. Über 2 Euro kostet ein Softdrink normalerweise nirgends. Aber die historische Stadt unterhält sich ja schliesslich nicht von selbst.
Monopli
Am letzten Tag unserer Reise haben wir die Hafenstadt Monopoli besucht. Wir sind durch die Altstadt geschlendert, der Stadtmauer entlang bis zum alten Hafen mit seinen farbigen Fischerbooten und dem rot-weiss gestreiften Leuchtturm. Eingekehrt sind wir bei CarloQuinto an der Via Santa Maria, einem Restaurant mit wunderbarer Aussicht aufs Meer und der leckersten Bruschette aller Zeiten (Bruschettone Carlo Quinto mit Burrata, Bresoala, Tomaten, Rucola und gegrillten Zucchini).
Allgemeines zu Apulien
Bargeld ist Trumpf. Am besten auch viele kleine Noten bei sich haben.
Italienisch ist von Vorteil. Viele sprechen schlecht oder gar kein Englisch.
Die italienische Gastfreundlichkeit haben wir vielerorts nicht gespürt. Wir wissen nicht, ob es daran lag, dass wir Ende Saison dort waren und sie einfach keine Lust mehr auf Touristen hatten. Oder ob sie generell keine Touristen aus anderen Ländern als Italien mögen. Oder ob es einfach ihre Art ist und sie es gar nicht so unfreundlich meinen, wie es manchmal rüber kommt.
Der Service ist alles andere als zuvorkommend. In Restaurants, Bars und Beach Clubs muss man sich stets etwas bemühen, um bedient zu werden. Die Kellner kommen selten von sich aus zu einem an den Tisch, um zu fragen, ob man noch was möchte. Sie versuchen einem auch nur äusserst selten noch etwas zusätzliches zu verkaufen (Kaffee, Dessert etc.). Verkaufsflair würden wir den Süditalienern, denen wir begegnet sind, nicht attestieren.
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